Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Schweißtechnik ist der Bau unter- und oberirdisch verlegter Rohrleitungen für den Transport von Flüssigkeiten und Gasen,
z. B. bei Pipelines für Erdölerzeugnisse oder in der Abwasserwirtschaft. Dem Formieren kommt dabei im Rohrleitungsbau eine besondere Bedeutung zu, da meist die Nahtrückseiten beim Bau von
Rohren und Behältern nicht oder nur schwer zugänglich sind. Darum werden vor dem
Schweißen Rohrabschnitte oder Behälter abgedichtet und mit einem Formiergas gefüllt.
Dies verhindert eine Reaktion der geschmolzenen Werkstücksoberfläche und
Schweißzusatzwerkstoffe mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft,
was zu Korrosion und veränderten mechanisch-metallurgischen Eigenschaften führen kann.
Durch Zugabe von bspw. Wasserstoff werden die Reaktivität weiter verringert und Anlauffarben sowie die Bildung von Oxiden unterbunden.